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06.06.2018: Hanau setzt sich für neue Mainbrücke zwischen Kesselstadt und Dörnigheim nach Mühlheim ein

„Die Bevölkerung im Rhein-Main-Ballungsraum wächst stetig – und damit auch die Notwendigkeit die Verkehrsinfrastruktur auszubauen“, sagt Hanaus Stadtrat Thomas Morlock. Das gelte zum einen für die dringend notwendige nordmainische S-Bahn, damit sich der Pendlerstrom künftig besser bewältigen lasse. Nicht zu vernachlässigen sei dabei der Straßenbau, und das nicht nur auf die Weiterführung der A 66 in Frankfurt bezogen. Daher schlägt die Stadt Hanau eine neue Brücke über den Main vor, die zwischen Hanau-Kesselstadt und Maintal-Dörnigheim auf der nördlichen sowie Mühlheim-Dietersheim auf der südlichen Flussseite verlaufen könnte.

   Die Stadt Hanau nimmt die Neuaufstellung des Regionalplans Südhessen und des Regionalen Flächennutzungsplan zum Anlass für ihren Vorstoß. Dementsprechend hat Stadtrat Morlock das Regierungspräsidium informiert. Zugleich gingen Schreiben mit der vorgeschlagenen neuen Führung der Bundesstraße 45 über eine zusätzliche Mainbrücke an die Landräte des Kreises Offenbach und des Main-Kinzig-Kreises sowie den Bürgermeistern von Mühlheim und Maintal. „Mit dem Main-Kinzig-Kreis und der Stadt Maintal sind wir uns einig, dass im weiteren Verfahren zunächst eine fachliche Verkehrsuntersuchung nötig ist, mit der die lokalen, regionalen und überregionalen Verkehrsbeziehungen zu bewerten sind“, berichtet Morlock.

Der Vorschlag der Stadt Hanau sieht vor, nordöstlich der Freizeitanlage „Hochgericht“ in Kesselstadt und dann auf der Gemarkungsgrenze zwischen Hanau und Maintal ein Stück B 45 neu zu bauen. Diese Trasse würde am Tierheim die Kesselstädter Straße/Landstraße anbinden, kurz durch die Mainaue verlaufen und über den Fluss den Pfaffenacker auf Dietesheimer Gemarkung erreichen.

„Unser vorrangiges Ziel ist, die Innenstadt und Wohngebiete in Hanau, aber auch von Maintal-Dörnigheim von reinem Durchgangsverkehr zur A 3 einerseits und zur A 66 andererseits zu entlasten“, hebt der Stadtrat hervor. Zur Begründung heißt es in der Stellungnahme gegenüber dem Regierungspräsidium, dass die B 45 seither auf Hanauer Stadtgebiet durch „besonders empfindliche Bereiche“ verläuft. Im Zuge der Bruchköbeler Landstraße, der Hanauer Vorstadt und der Nußallee gebe es entlang dieses Straßenverlaufs Wohngebiete, das Vinzenz-Krankenhaus und Alteneinrichtungen der Vereinten Martin Luther und Althanauer Hospital Stiftung. Durch den starken Durchgangsverkehr würden in erheblichem Maße Lärm, Abgase und Probleme bei der Verkehrssicherheit verursacht. Gleiches gelte für die Philippsruher Allee, die Konrad-Adenauer-Straße auf dem Weg zur und die Wohngebiete an der Steinheimer Brücke sowie der Offenbacher Landstraße, wo die B 45 derzeit verläuft.

Mit einem neuen Streckenverlauf wäre die Autobahn 3 von Maintal, Bruchköbel und Kommunen weiter nördlich direkter und schneller erreichbar als jetzt. Umgekehrt gälte das für Verkehrsteilnehmer aus dem Kreis Offenbach mit Zwischenziel A 66.

Eine neue Brücke über den Fluss sieht Morlock „nur im langfristigen Zeithorizont derartiger Verkehrsprojekte“ als Ersatz für die derzeit diskutierte Wiederinbetriebnahme der Mainfähre zwischen Dörnigheim und Mühlheim. Aktuell leiste diese Schiffsverbindung aus Sicht der Stadt Hanau einen „notwendigen Verkehrsinfrastrukturbeitrag für die lokalen Verkehre“. 

Lageplan einer eventuellen neuen Brücke über den Main

Quelle: Stadt Hanau