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Neubau einer Kanalunterführung in Minden mit MEVA-Systemen
von Firma Meva

Bau einer neuen Kanalunterführung in Minden unter besonderen Betrachtung der Schalungssysteme der Firma Meva.

Foto 1: Die alte Unterführung. Dahinter befindet sich die 1976 errichtete Unterführung für die in den 90er Jahren errichtete 2. Fahrt des Kanals


In Minden (Westfalen) überquert der Mittellandkanal die Weser. Westlich davon unterqueren auf dem tiefer liegen­den Gelände die Werftstraße und eine Bahnlinie den Kanal. Da die über 90 Jahre alte Unterführung Beton­schäden aufwies und den heutigen Sicherheitsanforde­rungen nicht mehr genügte, musste sie abgerissen und neu gebaut werden. Die beauftragten Bauunternehmen sind H. F. Wiebe GmbH & Co KG aus Achim und Heinrich Hecker GmbH & Co KG, NL Bremen. Der Neubau wurde bis auf die Fundamente komplett mit MEVA Systemen realisiert.
 
Fangedämme, Spundwände, Freilegen, Abbruch …
Im Sommer 2007 wurde westlich und östlich der Unterfüh­rung je ein Kastenfangedamm erstellt und der Bereich dazwischen für den Abbruch und Neubau der Unter­führung vom Kanalwasser entleert. Aus Sicherheits­aspekten wurden doppelte Spundwandlinien eingebracht und dabei insgesamt 1.400 t Spundwand verarbeitet. Dann wurde die Unterführung im Schutz der Fangedämme und Spundwände freigelegt und inklusive Fundamente abgebrochen; dabei wurden ca. 8.500 m³ Erdreich aus­gehoben und ca. 4.000 m³ Beton entfernt. Es folgten die Kanalbauarbeiten und die Erstellung der Fundamente für den Neubau.


Foto 2: Im Schutz der Fangedämme und Spundwände wird die alte Unterführung mit schwerem Gerät abgebrochen.
 
Die MEVA Mammut für die Rahmen- und Flügelwände
Von April bis August 2008 wurde der Neubau erstellt. Seine Lage und Abmessungen sind durch die Lage der alten Unterführung vorgegeben. Die neue Unterführung wird nicht wie die alte als zweizügiger Gewölbetunnel erstellt, sondern als rechteckiger, 15 m breiter und 39 m langer Stahlbetonrahmen für die Werftstraße und die Bahnlinie. Für den Neubau wurden 2.200 m³ Beton verbaut. Um die geforderte Brettstrukturoberfläche zu erzielen, wurde die Schalung mit Nut- und Federbrettern belegt.
 
Hergestellt wurde der Neubau als 27 m langes Rahmen­bauwerk mit einer 1,10 m starken Decke. Eine Voute ab 4,10 m Höhe unter 146° wurde mit Sonderschienen an die Schalung integriert (Foto 3). Diese Schienen konnten später auch für die Deckenrandschalung eingesetzt wer­den. Das Ergebnis ist auf Foto 6 ersichtlich.


Foto 3: Für den Neubau wird als erstes die 5,60 m hohe rechte Rahmenwand mit der Mammut geschalt, im Vordergrund ist schon die Anschlussbewehrung für die 11 m hohe Flügelwand zu sehen.
 
In Verlängerung des Rahmens waren 11 m hohe Wände mit einer 30 cm starken Decke für die Betriebswegefüh­rung vorgesehen. Gegenüber einer Trägerschalung hatte die Rahmenschalung Mammut hier erhebliche Vorteile. Mit ihr wurden auch die beiden Flügelwände geschalt, die sich rechtwinklig am Südportal befinden.


Foto 4: Links die bereits betonierte Rahmenwand, im Vordergrund die rechte Flügelwand. Sie überragt die dahinter stehende Rahmenwand um 5 m.
 
MEP-Stützen und MevaFlex für die Decke
Die großen Lasten der Rahmendecke wurden über das Traggerüst MEP in den Baugrund abgeleitet. Die einfach zu montierenden Stützen und Rahmen wurden als Türme mit dem Grundmaß 110/110 in einer Höhe von 5,60 m aufgestellt. Diese Türme wurden dann mit Verlängerun­gen auf 11 m aufgestockt und für die Unterstützung der Betriebswege genutzt. Auf diese Weise musste für alle Anwendungsfälle nur ein System vorgehalten werden. Als Gründung dienten Spundbohlen, die später als Stützwand gerammt wurden.


Foto 5: Zwischen den Rahmenwänden stehen bereits die Türme MEP für die Deckenschalung. Im Vordergrund die noch eingeschalten Flügelwände.
 
Die MEVA StarTec für die Trogwand
Rechtwinklig zum Rahmen verläuft der Mittellandkanal. Hier wurden die Trogwände mit der Wandschalung StarTec erstellt. Sie beginnen über der Durchfahrt auf Höhe der Decke und reichen 4 m hoch bis zum Niveau des Mittellandkanals 50,30 m über NN zuzüglich 1,00 m Freibord. Im Dezember 2008 werden die Erd- und Wasserbauarbeiten abgeschlossen sein. Dann werden auch die Baugrubenspundwände und Fangedämme zurückgebaut.


Foto 6: Die nahezu fertig geschalte Unterführung. Im Hintergrund die Kanalbrücken über die Weser, rechts die während der Bauzeit gesperrte 1. Fahrt, links die 2. Fahrt.


Foto 7: Die neue Unterführung ist fertig gestellt. Es sind noch Erd- und andere Abschlussarbeiten auszuführen.


Quelle: Meva Schalungssysteme

aktuelle Version von 25.11.2008 22:12:41
erste Version von 25.11.2008 21:33:36

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