Bochum (straßen.nrw). Der Abriss der "alten" Schnettkerbrücke in Dortmund ist im
vollen Gange. Die über den Bahngleisen liegenden Teile werden zurzeit auf
herkömmliche Weise mit Schneidbrennern getrennt und abtransportiert. Ein 58
Meter langer und 500 Tonnen schwerer Brückenabschnitt, der außerhalb der
Bahngleise liegt, wird in der Nacht von Mittwoch (15.4.) auf Donnerstag (16.4.)
gesprengt. Mehrere Sprengladungen werden an ausgewählten Stellen der Stahlteile
platziert, die nach dem Zünden mittels eines Schneidstrahles die vorhandenen
Brückenträger durchtrennen und den abzubrechenden Teil in Gänze zu Boden stürzen
lassen. In den darauffolgenden Tagen wird der Brückenabschnitt in seine
Einzelteile zerlegt und über die B1 abtransportiert. Die Zündung der Sprengung
ist für zwei Uhr am Donnerstag (16.04.) geplant.
Für die Sprengung wird die B1 in der Nacht vom Mittwoch,15.04., auf Donnerstag,
16.4., von 24 Uhr bis 4 Uhr vom Autobahnkreuz Dortmund-West bis zur
Anschlussstelle Dortmund-Hombruch voll gesperrt. Großräumige Umleitungsstrecken
ab dem Autobahnkreuz Dortmund-West über die A45 und die B54 bis zur B1 sind in
beiden Fahrtrichtungen ausgeschildert.
Der Vorteil der Sprengung liegt in der kurzen Abbruchzeit nach der Sprengung und
der geringeren Lärm- und Staubbelästigung. Ein so großes Brückenteil könnte man
kaum über Nacht verschwinden lassen. "Der Sicherheitsradius, in dem sich keine
Personen aufhalten dürfen, beträgt 100 Meter", so Arbeitsschützer Marco
Ruttkowski von der Bezirksregierung Arnsberg. Bei der Sprengung übernimmt die
Bezirksregierung die Koordinierungsarbeit. "Bei uns laufen die Fäden zusammen.
Wir informieren das Ordnungsamt, die Feuerwehr und die Polizei", so Ruttkowski;
zudem werden Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) die Baustelle
ausleuchten und als Absperrposten zur Verfügung stehen.
Zum Hintergrund: Seit 1931 überspannt die Schnettkerbrücke das von zahlreichen
Kleingärten genutzte Emschertal in Dortmund. Sie ersetzte damals die "alte"
Schnettkerbrücke, die noch vor dem ersten Weltkrieg entstand. Inzwischen fahren
täglich rund 80.000 Fahrzeuge über diesen Abschnitt der B1. Zusammen mit der A40
im Westen und der A44 im Osten bildet die B1 eine Hauptschlagader für den
Ost-West-Verkehr im zentralen Ruhrgebiet. Für das Jahr 2015 rechnen die
Fachleute hier mit rund 100.000 Fahrzeugen pro Tag.
Mit der Verbreiterung auf sechs Fahrspuren wird die neue Schnettkerbrücke seit
September 2005 unter Verkehr gebaut. Begonnen wurde im Süden mit dem Neubau,
über den seit Anfang September 2008 der Verkehr in beiden Fahrtrichtungen
fließt. Nun wird sukzessiv die alte Brücke im Norden abgerissen und der Neubau
errichtet.