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25.08.2010:
erste deutsche Holz-Beton-Verbund-Brücke für die Chiemgauarena Ruhpolding

Im Zuge von Umgestaltungsmaßnahme der Chiemgau-Arena stellt ein Brückenbauvorhaben einen ingenieurtechnischen Höhepunkt dar: eine neuartig konzipierte Holz-Beton-Verbund-Brücke, die von der Fa. Schaffitzel + Miebach Faszination Brücken GmbH betreut wurde.

Ruhpolding, Juli 2010 * Das Wintersportzentrum “Chiemgau-Arena” in Ruhpolding soll für den Biathlon-Weltcup 2011 und die Weltmeisterschaft im Biathlon 2012 in neuem Glanz erstrahlen.
Im Zuge dieser Umgestaltungsmaßnahme stellt ein Brückenbauvorhaben einen ingenieurtechnischen Höhepunkt dar: eine neuartig konzipierte Holz-Beton-Verbund-Brücke, die von der Fa. Schaffitzel + Miebach Faszination Brücken GmbH betreut wurde.
Hierbei kommt zum ersten Mal in Deutschland das HBV Verbundsystem bei einer Brücke zum Einsatz. Das Bauwerk spannt am Eingangsbereich der Chiemgau-Arena über zwei Felder mit 10,60 m bzw. 5,60 m und kann die beträchtliche Überbaubreite von 14,50 m vorweisen. Damit die Brücke mit einem Pisten-Bully 600W befahren werden kann, ist sie in die Brückenklasse 30 (d.h. für 30 Tonnen Fahrzeuge) eingestuft.
Das Haupttragwerk besteht aus neun gebogenen Brettschichtholzträgern die in einem Achsabstand von 1,50 m angeordnet sind. Jeder dieser Träger wurde mit eingeklebten Schubverbindern in den Fertigungshallen der Schaffitzel Holzindustrie GmbH versehen.
Als Schalung werden zwischen den Hauptträgern Furnierschichtholzplatten
mit einer Dicke von 33 mm verlegt und mit einer Schweißbahn vor möglichen Wassereinwirkungen im Bauzustand geschützt. Die 20 cm dicke Betonplatte wurde im Ortbetonverfahren aufgebracht und dient sowohl als Fahrbahn und Trägerplatte zur Verteilung von Querbelastungen als auch dem konstruktiven Holzschutz (Regenschutz).
Bei diesem Brückenbauwerk werden sämtliche Auflagerkräfte über eingeklebte Stahlstähle weitergeleitet. Dadurch entstehen sehr filigrane, architektonisch unaufdringliche Stahlverbindungsteile mit wenigen sichtbaren Bolzen, die nur der Fixierung für die Montage und der Querzugsicherung dienen. Durch die geschickte Wahl der Materialien für die Bauteile und die Verbindungsmittel kann sich der Holzbau durchaus im Umfeld der “High-Tech”-Anwendungen etablieren und behaupten.

Die Fa. Schaffitzel + Miebach plant und baut Holzbrücken. Nach bereits langjähriger erfolgreicher Zusammenarbeit mit einer Vielzahl gemeinsamer Brückenbauprojekte gründeten Ende des Jahres 2009 Jürgen Schaffitzel, Geschäftsführer der Fa. Schaffitzel Holzindustrie, und Frank Miebach, Inhaber des Ingenieurbüro Miebach, das Unternehmen Schaffitzel + Miebach Faszination Brücken GmbH.
Nachdem die Fa. Schaffitzel Holzindustrie GmbH auf eine 100 jährige Holzbautradition zurückblickt, das Ingenieurbüro Miebach sich im neuzeitlichen Holzbrückenbau etabliert hat, bildet nun die neue, erweiterte Unternehmung einen Brückenschlag für die Zukunft. Gemeinsam wird sowohl die Entwurfsplanung, Projektierung und Ausführung von Holzbrückenbauwerken angeboten.
Die Ausarbeitung von Brückenentwürfen und die Realisierung bilden das Kerngebiet. Die Konzeption umfasst die Gestaltung sowie die Statik .Ein wesentliches Augenmerk liegt auf einer ökologisch orientierten Bauweise. Damit ist ein konstruktiver statt ein chemischer Holzschutz gemeint. Bei der Bauausführung von Brückenbauwerken wird zudem die Objektbetreuung angeboten. Diese beinhaltet die termingerechte Koordinierung verschiedener Gewerke über die gesamte Bauzeit. Das Ziel ist eine rasche Abwicklung mit kurzen Bauzeiten.
Die wohl optisch markanteste Holzbrücke ist die Fachwerkbrücke in Sneek – NL. Mit einer Länge von 32,00 m und einer Bauhöhe von 15,00 m. Die Konstruktion aus Blockverleimtes Brettschichtholz aus acetyliertem Kiefernholz ( Accoya ), ein neuartig modifiziertes Holz, wurde hier zum ersten Mal eingesetzt.
Kooperationen zwischen Hochschulen und Firmen sind ein wichtiges Instrument in der Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft. Die Firma Schaffitzel + Miebach hat zahlreiche innovative Pilotprojekte mitbetreuen können, wie zum Beispiel die neuartige Holzbetonverbundbauweise. Dies ermöglicht uns auch weiterhin die Teilhabe an konkreten holztechnischen Neuentwicklungen.
Darüber hinaus ist es für uns ein großes Anliegen, den Holzbrückenbau zu fördern und weiterzuentwickeln. Für das Ziel, den Holzbrückenbau auf ein verbindliches Qualitätsniveau zu bringen, haben Frank Miebach und Jürgen Schaffitzel einige Firmenvertreter und Inhaber von Planungsbüros, die auch im Holzbrückenbau tätig sind, aktiviert und im November letzten Jahres wurde dann die “Qualitätsgemeinschaft Holzbrückenbau e.V.” gegründet.








Quelle: Schaffitzel + Miebach Faszination Brücken GmbH

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