Der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen, Regionalniederlassung Niederrhein hat mit der Übergabe der Grünbrücke an den Regionalverband Ruhr am 12. September den Tierkorridor über die A31 bei Schermbeck wieder eröffnet.
Die neu entstandene, 40 Meter lange und 50 Meter breite, erste Grünbrücke in der
Metropole Ruhr ermöglicht es den Tieren nun wieder, in andere Reviere zwischen
den Niederlanden und Deutschland zu wandern.
Bereits nach wenigen Wochen waren die ersten Tierwanderungen zu beobachten.
Angebrachte Infrarotkameras haben erfasst, welche Tiere zu welchen Zeiten und in
welcher Anzahl die Überführung passieren. Bis Ende Oktober wurden vier Tierarten
- Rotwild, Schwarzwild, Rotfuchs und Wildkaninchen - mehrfach von den
mittlerweile sieben Infrarotkameras erfasst. Dies hat die Auswertung ergeben.
Um möglichst viele Tierarten über die Brücke zu führen, wurde das 2.700
Quadratmeter große Bauwerk so gestaltet, dass die im Umkreis vorkommenden
Lebensräume wie Heide, Magerrasen, Offenbodenbereiche, Gebüsche oder Gebiete mit
Totholz in kleinem Maßstab darauf nachgebildet werden. Im Umkreis von 350 Metern
zum Bauwerk ist der Zutritt für den Menschen verboten. Bei der Auswertung der
Fotos zeigt sich auch, dass das Wild ganz empfindlich auf Störungen reagiert und
die Brücke und das Areal darum herum meiden. Nahegelegene Rad- und Wanderwege
will der Ruhrverband verlegen und spricht darüber mit der Stadt Dorsten.
Für die vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) über
das Konjunkturpaket finanzierte Brücke übernimmt der Landesbetrieb Straßenbau
die technische Unterhaltung des Bauwerkes. Der Regionalverband Ruhr als
Waldbesitzer wird sich um die dauerhafte Erhaltung der Grünfläche auf der Brücke
kümmern.
Um die naturschutzfachliche Funktion der Grünbrücke für die Vernetzung von
Lebensräumen dauerhaft zu gewährleisten und auftretende Störungen erkennen und
abstellen zu können, wird die Nutzung des Bauwerks durch die Fauna auch in den
kommenden Jahren regelmäßig beobachtet. Federführend ist dabei das
Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV).