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20.06.2014:
Realisierungswettbewerb „Neue Brücken für die Europacity, Berlin-Mitte“ entschieden

Der im März dieses Jahres von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt ausgelobte Wettbewerb „Neue Brücken für die Europacity“ wurde nach einer ganztägigen Sitzung des Preisgerichts am 12. Juni 2014 entschieden.


Durch die neuen Brückenverbindungen über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal soll die Europacity mit den östlich angrenzenden Quartieren verknüpft werden. Die Brücken werden auch die Uferpromenaden beiderseits des Kanals miteinander verbinden und das Fuß- und Radwegenetz der Europacity an den auf der Ostseite des Kanals verlaufenden Fernradweg Berlin-Kopenhagen anschließen.

Gegenstand des Wettbewerbes war zum einen die Planung einer Fußgänger- und Radwegbrücke über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal zwischen der Kieler Straße auf der östlichen Kanalseite und einem geplanten zentralen Stadtplatz in der künftigen Europacity.

Zum anderen sollte im Ideenteil des Verfahrens eine Fußgängerbrücke auf Höhe des Invalidenfriedhofes als Verbindung zum geplanten Kunstcampus nördlich des Museums Hamburger Bahnhof entworfen werden, deren Realisierung z.Z. noch nicht vorgesehen ist.

Die Maßnahme wird aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur" finanziert. Die Fertigstellung der Fußgänger- und Radwegbrücke soll bis Ende 2017 erfolgen.

Zur Teilnahme am Wettbewerb gab es ein vorgeschaltetes Bewerbungsverfahren. 20 Bewerbergemeinschaften aus Architekten und Beratenden Ingenieuren wurden ausgewählt. 13 Bewerbergemeinschaften haben ihre Entwürfe abgegeben.

Die Preissumme für den Realisierungsteil - Brücke am Stadtplatz betrug 19.500 Euro, die Preissumme für den Ideenteil 18.000 Euro.

Die Wettbewerbsjury unter Vorsitz des Berliner Architekten Axel Oestreich entschied nach ausführlicher Diskussion wie folgt:

Realisierungsteil: Brücke am Stadtplatz

1. Preis
Architekt:
ACME, Friedrich Ludewig - London
Beratender Ingenieur:
AKT II, Gerry O'Brien - London

2. Preis
Architekt:
ANNABAU Architektur und Landschaft GmbH, Moritz Schloten
Beratender Ingenieur:
Schüßler-Plan Ingenieurgesellschaft mbH, Roy Manke, Wolfgang Strobl - Berlin

3. Preis
Architekt:
Winking - Froh Architekten BDA, Martin Froh - Berlin
Beratender Ingenieur:
Klähne Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH, Dr. Thomas Klähne - Berlin

Die Jury empfahl dem Auslober und Bauherren, die mit dem 1. Preis ausgezeichnete Arbeit der weiteren Bearbeitung der Planungsaufgabe zugrunde zu legen mit dem Ziel der Realisierung.

Das Preisgericht beurteilt die mit dem ersten Preis im Realisierungsteil ausgezeichnete Arbeit wie folgt:

„Die Verfasser schlagen eine Stahlkonstruktion vor, die aus einem sehr reduzierten Überbau und einem massiven, expressiven Widerlager besteht. Der Überbau ist aus statischen Gesichtspunkten ein einfacher Balken, dessen Tragwerk aus den beiden Brüstungen und dem Bodenelement gebildet wird. Die Perforation der Brüstungen soll den Kräfteverlauf des Bauwerkes darstellen. Deshalb wird die Durchlässigkeit der Brüstungen zur Mitte hin größer. Auf der Westseite wurden das Widerlager sowie Treppen- und Rampenbauwerk der Brücke als ein Objekt geplant, wodurch eine hohe Aufenthaltsqualität in diesem Bereich erzielt wird.“

Ideenteil: Brücke am Invalidenfriedhof ( z.Z. noch nicht zur Realisierung vorgesehen)

1. Preis
Architekt:
Schulitz Architekten, Claas Schulitz - Braunschweig
Beratender Ingenieur:
RFR Ingeniure GmbH, Dr. Mathias Kutterer - Stuttgart

2. Preis
Architekt:
DKFS Architects Ltd., Dirk Krolikowski, Falko Schmitt, Alex Zimmerman - London
Beratender Ingenieur:
Werner Sobek Stuttgart GmbH, Werner Sobek - Stuttgart

3. Preis
Architekt:
ACME Friedrich Ludewig - London
Beratender Ingenieur:
AKT II Gerry O'Brien - London

Das Preisgericht beurteilt die mit dem ersten Preis im Ideenteil ausgezeichnete Arbeit wie folgt:

„Der im Querschnitt L-förmige Brückenüberbau und die dabei entstehende Bogenlinie spiegeln in eleganter Weise den Kräfteverlauf der Entwurfsidee wider. Es entstehen somit aus verschiedenen Blickrichtungen unterschiedliche und spannungsreiche Ansichten. Auch beim Überqueren der Brücke wird die Tragwirkung durch die ansteigende nördliche Brüstung für den Nutzer erlebbar. Der Entwurf löst in idealer Weise die Anbindung des Rampenbauwerks im Bereich des Invalidenfriedhofs. Positiv bewertet wird ebenfalls, dass das Rampenbauwerk sowie die Treppenanlage am westlichen Ufer an gleicher Stelle beginnen.“


Ausstellung
Die Wettbewerbsarbeiten werden in einer zweiwöchigen Ausstellung zu besichtigen sein.
Ort und Zeitraum der Ausstellung werden rechtzeitig bekannt gegeben.


Quelle: Senat Berlin

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