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21.08.2014:
Brückensanierung an der A 45 ist immense Herausforderung

Verkehrsminister Al-Wazir bittet Autofahrer um Geduld


Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir hat die Autofahrer auf der Autobahn 45 („Sauerlandlinie“) um Geduld gebeten: „20 der 22 großen Talbrücken sind in den nächsten Jahren zu ersetzen. Uns ist bewusst, dass diese Baumaßnahmen die Bevölkerung und Verkehrsteilnehmer über die nächsten Jahre hinweg besonders beanspruchen werden. Sie werden die Gesamtsituation jedoch deutlich verbessern“, sagte der Minister am Donnerstag bei einer Besichtigung der Baustelle der Talbrücke Lützelbach bei Herborn. Die Konzentration einer so großen Anzahl von Baustellen auf dem Abschnitt vom Wetzlarer Kreuz bis zur Landesgrenze sei für Hessen Mobil eine immense organisatorische Herausforderung.

Brücken halten das Straßennetz leistungsfähig und funktionstüchtig. Ihre Erhaltung hat deshalb höchste Priorität, sagte der Minister. An der A 45 werde voraussichtlich Mitte 2017 der Neubau der Talbrücke Lützelbach fertiggestellt, im folgenden Jahr der Neubau der Talbrücke Dorlar.

Al-Wazir bezeichnete den Erhalt und die Sanierung der deutschen Verkehrsinfrastruktur als vorrangige Aufgabe der Verkehrspolitik. „An der A 45 tritt deutlich zutage, warum die vor rund 50 Jahre gebauten Autobahnbrücken deutlich vor Ablauf ihrer seinerzeit kalkulierten Lebensdauer erneuerungsbedürftig sind. 1960 lag das zulässige Gesamtgewicht eines Lastwagens bei 24 Tonnen, heute sind es 44 – und Schwerlasttransporte gehen noch weit darüber hinaus. Ein 40-Tonnen-Lkw verursacht aber dieselbe Materialermüdung wie 40 000 Pkw. Zudem hat sich auch die Zahl der Fahrzeuge pro Tag vervielfacht. Auch das Streusalz frisst an den Stahlbewehrungen.“

Für diese Belastung seien viele Brücken nicht ausgelegt, erläuterte der Minister: „Rund 650 der 6.200 Straßenbrücken in Hessen bedürften der Sanierung oder Erneuerung, bei 50 von ihnen sind bereits Beschränkungen angeordnet, und an 200 wird schon mit Hochdruck gearbeitet.“ In 2014 werden 207 Mio. Euro in die Brückensanierung und -erneuerung von Bund und Land in Hessen investiert. In den Folgejahren wird sich dieses Niveau voraussichtlich noch erhöhen. Es sei absehbar, dass der Bund in den kommenden Jahren deutlich mehr Geld für die Brückensanierung aufwenden werde: „Dies bedeutet für Hessen aufgrund seiner zentralen Lage und der Altersstruktur seiner Brücken eine Herkulesaufgabe.“

Der Minister verwies auf die hohen Planungskosten dieser Vorhaben und forderte vom Bund einen deutlichen höheren Beitrag dazu. Hessen werde einem entsprechenden Bundesratsantrag Baden-Württembergs beitreten. Darin heißt es: „Der Bundesrat sieht mit großer Sorge, dass die derzeitige Zweckausgabenpauschale des Bundes für die Entwurfsbearbeitung und Bauaufsicht der Bundesfernstraßen in Höhe von 3% nicht auskömmlich ist, da der tatsächliche Bedarf mit 15-20% weit darüber liegt. Die Länder sind so gezwungen, die fehlenden Planungsmittel zu ihren Lasten aufzubringen. Für eine nachhaltige und bedarfsgerechte Finanzierung muss die Planung, Verfügbarkeit und Steuerung der Finanzmittel im Bundesfernstraßenbau deutlich verbessert werden.“


Quelle: Hessen Mobil

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