Wupperbrücke Kohlfurt vorerst für Fußgänger wieder frei
Gelsenkirchen (straßen.nrw). Nach Abschluss vorläufiger Instandsetzungsarbeiten
hat der Landesbetrieb Straßenbau Nordrhein-Westfalen die Wuppertaler
Kohlfurtbrücke heute Vormittag (Freitag, 13. Mai) für den Fußgängerverkehr
wieder freigegeben.
Der bauliche Zustand der Brücke war so bedenklich, dass der Landesbetrieb zur
Schadensabwehr in der Woche vor Ostern die Brücke voll sperren musste. Die
letzte Bauwerksprüfung ergab die schlechteste mögliche Zustandsnote von 4,0.
Zur Beurteilung der Tragfähigkeit der Kohlfurtbrücke wurde vom Landesbetrieb
Strassen NRW ein renommierter Fachmann, Prof. Dr.- Ing. Gerhard Hanswille von
der Universität Wuppertal (Lehr¬stuhl und Institut für Stahl - und
Stahlverbundbau) beauftragt, ein Gutachten zu erstellen, das die Grundlage für
eine endgültige Entscheidung liefern sollte.
Auf der Grundlage einer vorläufigen gutachterlichen Stellungnahme von Prof.
Hanswille hat Stras¬sen.NRW in Zusammenarbeit mit den Städten Solingen und
Wuppertal ein Instandsetzungskonzept für eine proviso¬rische Freigabe der Brücke
für den Fußgänger- und Radverkehr erarbeitet und kurzfristig umge¬setzt. Die
heutige Freigabe, die durch gezielte Verstärkungsmaßnahmen an der
Brückenkonstruk¬tion ermöglicht wurde, ist auf eine maximale Zeitdauer von einem
Jahr begrenzt. Die Schäden und die Art der Konstruktion der Kohlfurtbrücke
lassen eine nachhaltige und dauerhafte Wiederinbe¬triebnahme nicht zu.
Das endgültige Gutachten wird zeigen, ob es überhaupt die Möglichkeit gibt, die
Brücke auf Dauer zu erhalten, und welche Maßnahmen gegebenenfalls für eine
dauerhafte Problemlösung in Frage kommen.
Die alte Kohlfurter Wupperbrücke wurde im Jahr 1893 nach dem damaligen Stand der
Technik als Stahlfachwerkkonstruktion erbaut. Sie diente als Strassen - und
Fußgängerbrücke und überführte auch eine Straßenbahnlinie. Seit 1974 ist das
Bauwerk nur noch als Fuß - und Radwegbrücke in Gebrauch. 1992 wurde die
Kohlfurtbrücke in die Denkmalliste eingetragen.