Archivnummer
BAS 2579

Marschallbrücke


Bild-ID: 3048
Fotograf: Frank Sellke / brueckenweb.de     
Fotonutzung ?

Land:
Deutschland 
Region:
Berlin 
Stadt:
Berlin Mitte 
Lage:
überführt die Wilhelmstraße - Louisenstraße am Schiffbauerdamm  
Fluss/Tal:
Spree  
Verkehrsweg:
Wilhelmstraße - Louisenstraße  
Brückentyp:
Balkenbrücke in einem Feld und Segmentbogenbrücke in einem 2. Feld  
Material:
werkseitig vorgespannten Doppelverbundträger  
Baujahr:
1882, 1945, 1999  
Spannweite:
 39.00 m
Gesamtlänge:
 57.00 m
Breite:
 19.00 m
Brückenfläche:
 1083.00 m
Fahrbahnhöhe:
 4.50 m
Pfeilerhöhe:
 - m
Status:
in Betrieb 
Details:

Tragkonstruktion aus Spannbeton, an den Seiten eine Verkleidung aus Stahl, Die Brücke wurde für die Schifffahrt umfangreich umgebaut: von der ursprünglichen Brücke blieb nur ein Überbau der dreiteiligen Brücke stehen, da ein Strompfeiler entfernt werden musste.

Der gestiegene Verkehr zwischen der Dorotheenstadt und der Friedrich-Wilhelm-Stadt sowie die Reparaturanfälligkeit und die schmale Fahrbahn der Marschallbrücke führten zu einem vom Berliner Magistrat in Auftrag gegebenen Neubau. 1881/82 wurde die neue Brücke nach Plänen von Eduard Albert Paul Gottheiner als Eisen- und Stahlbrücke erster Generation gebaut, wie sie in der Berliner Innenstadt damals mehrfach zur Ausführung kam. Sie bestand aus drei schmiedeeisernen Zweigelenkfachwerkbögen und wurde auf zwei mit Granit verkleideten Strompfeilern in der Spree gelagert. Sie erhielt reichen Schmuck durch schmiedeeiserne Kandelaber über den Pfeilern, durch ornamentale Brückengeländer und gesonderte Metallreliefs an den Bogenscheiteln.

Wie mehr als 20 Berliner Spreebrücken erlitt auch die Marschallbrücke 1945 durch eine Sprengung starke Schäden, womit die Wehrmacht den Vormarsch der Roten Armee in das Berliner Stadtzentrum verhindern wollte. Gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde der zerstörte südliche Brückenbogen mit Stahlträgern notdürftig repariert. Die Behelfskonstruktion diente den Fußgängern, vor allem aber zur Überführung einer Trümmerbahn, mit welcher die Ruinen der nahe gelegenen Regierungsbauten beseitigt wurden. Die Brücke wurde anschließend mit weiteren Stahlträgern, einem neuen Geländer und einem neuen Brückenbelag versehen. Wegen der Nähe zur 1961 errichteten Berliner Mauer und dem in diesem Bereich nicht sehr starken Verkehr wurden jahrzehntelang keine weiteren Reparaturen oder Sanierungsarbeiten vorgenommen. Der Fall der Mauer brachte einen enormen Anstieg der Verkehrsbelastung der Marschallbrücke. In den Jahren ab 1997 wurde deshalb eine Grundinstandsetzung unvermeidlich, bei der die Baufachleute gleichzeitig die noch vorhandenen Reste der Eisenfachwerkkonstruktion erhalten wollten. Die Anforderungen des Schiffsverkehrs auf der Spree, die Wünsche der Denkmalschutzbehörde und statisch-konstruktive Notwendigkeiten wurden mithilfe eines Umbau-Wettbewerbs zu einem tragfähigen Kompromiss vereinigt. Den zur Ausführung gelangten Entwurf reichten der Architekt Benedict Tonon und der Brückenbauingenieur Gerhard Pichler ein, der den Erhalt bestehender Brückenelemente vorsah. Die Baufirmen „Schmitt Stumpf Frühauf“ und „Sächsische Maschinenbau GmbH“ setzten die Pläne um. Für die Verbreiterung der Fahrrinne wurde der südliche Strompfeiler entfernt und eine neue Stahlkonstruktion zwischen südlichem Widerlager und dem verbliebenen, in ursprünglicher Form wiederhergestellten aber tiefer gegründeten Nordpfeiler gespannt. Die geborgene mittlere Bogenkonstruktion wurde anschließend von Tonon in den neuen Anhalter Steg (BAS 2552) am Deutschen Technikmuseum integriert. Die am besten erhaltenen alten Unterzug-Bögen wurden zu zwei begleitenden Fußgängerbrücken umgebaut. Eine abgesetzte Farbgebung und die konträren Brückenelemente bestimmen das heutige Bild der Marschallbrücke, die trotz dieser Umbauten ihren 1990 bestimmten Denkmalschutz behalten konnte.

 
Baulastträger:
 
Baulastnummer:
 

Lageplan
Breitengrad, Längengrad: 52.5192233333, 13.3802633333