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14.04.2015: A40-Rheinbrücke Neuenkamp: Teilsperrung in Richtung Essen dauert noch rund drei Wochen

Im Anschluss wird die Fahrtrichtung Venlo für Lkw gesperrt. Neuer Koordinierungskreis gegründet

Weil neue Schäden an der A40-Rheinbrücke Neuenkamp bei Duisburg entdeckt worden sind, muss die Teilsperrung in Richtung Essen um rund drei Wochen verlängert werden, erklärten Verkehrsminister Michael Groschek und Straßen.NRW bei einer Pressekonferenz. So lange dürfen auch weiterhin keine Lkw und Gespanne in Fahrtrichtung Essen über die Brücke fahren, die schwerer als 3,5 Tonnen sind. Aufgrund von weiteren Rissen an der Brücke sollen kurz danach  auch in Gegenrichtung  Schweißarbeiten durchgeführt werden. Der Verkehr in Richtung Venlo darf dann ebenfalls nur über eine Fahrspur laufen - und ist für Lkw gesperrt, die mehr  als 3,5 Tonnen wiegen. Nach derzeitigem Kenntnisstand werden diese zusätzlichen Sanierungsarbeiten in Fahrtrichtung Venlo mindestens fünf Wochen andauern.

Hierzu sagte Groschek: "Die Mitarbeiter von Straßen.NRW tun alles, um die Beeinträchtigungen und Einschränkungen für die Wirtschaft und die Pendler so gering wie möglich zu halten. Ich hoffe, dass der Verkehr einschließlich Lkw spätestens ab Mitte des Jahres wieder auf jeweils zwei Fahrspuren in jede Richtung über die Brücke rollen kann."

Regierungspräsidentin Anne Lütkes hat die Situation zum Anlass genommen, einen neuen Koordinierungskreis Regionales Baustellenmanagement für den Raum Duisburg ins Leben zu rufen. "Zurzeit steht hier vor allem die Brücke Neuenkamp im Fokus. In den kommenden Jahren werden im Duisburger Raum aber noch weitere Baustellen dazukommen. Die Bezirksregierung Düsseldorf wird daher mit den beteiligten Institutionen in der Region regelmäßig die regionale Verkehrssituation erörtern, um den Stand des Baustellenmanagements transparent zu halten, die Maßnahmen zu koordinieren und so die verkehrsbedingten Beeinträchtigung so weit wie möglich zu minimieren. Die Zusammenarbeit mit dem Koordinierungskreis der Bezirksregierung Köln ist unabdingbar."

Bei den jüngsten Untersuchungen der Brücke Neuenkamp hat Straßen.NRW neben den bekannten Schäden in beiden Fahrtrichtungen weitere Risse entdeckt. Damit gibt es nicht nur Risse in den Schrägstreben der Brücke selbst, sondern auch im Bereich der Hauptträger, wo diese Schrägstreben angeschweißt sind. Die Risse konnten erst entdeckt werden, nachdem von den Hauptträgern so genannte Bohrkerne gezogen worden waren. Die mit bloßem Auge häufig nicht sichtbaren "versteckten" Risse breiten sich im Material bei Überbelastung terrassenförmig aus. Diese Erkenntnis führte zu den wesentlich aufwändigeren Arbeiten, weil die neuen Risse anders und umfangreicher bearbeitet werden müssen als die "einfachen" Risse an den Schrägstreben. Es ist davon auszugehen, dass die wesentlichen Schadstellen gefunden worden sind, trotzdem werden zur Sicherheit noch an weiteren Stellen Bohrkerne entnommen.

Die großen Risse, die länger als drei Zentimeter sind, können nur saniert werden, wenn die Brücke wenig schwingt, also direkt oberhalb der Schweißarbeiten keine Lkw über die Brücke fahren.
Aus diesem Grund kann der Verkehr in Richtung Essen erst Anfang Mai einschließlich Lkw wieder zweispurig laufen. Danach wird die Verkehrsführung umgebaut und die einstreifige Verkehrsführung einschließlich Verbot für Lkw ab 3,5 Tonnen in Fahrtrichtung Venlo eingerichtet. Straßen.NRW rechnet mit einer Dauer der neuen Einschränkung in Fahrtrichtung Venlo bis Mitte Juni.

Als Umleitungen dienen in beiden Fällen die Autobahnen A42, A57, A59 und A3. Wenn die Sperrung in Richtung Venlo aktiviert wird, sollen schwere Fahrzeuge nach Möglichkeit schon im Autobahnkreuz Kaiserberg auf die Umleitung über die A3 einbiegen oder spätestens im Autobahnkreuz Duisburg auf die A59. Die Anschlussstelle Duisburg-Häfen ist die letzte Möglichkeit für Lkw in Richtung Westen, die A40 zu verlassen.

Die Brücke wird weiterhin intensiv beobachtet. Weitere Sanierungsmaßnahmen an allen Streben der Brücke stehen ab Herbst dieses Jahres auf dem Programm und sollen demnächst ausgeschrieben werden. Sie sollen aber keine weiteren Verkehrseinschränkungen mit sich bringen, höchstens Teilsperrungen an verkehrsarmen Wochenenden. Ausgeschlossen wird schon jetzt, dass dem Verkehr langfristig noch einmal drei Fahrstreifen je Fahrtrichtung auf der Brücke zur Verfügung gestellt werden können.

 

Quelle: Strassen.NRW

Brücke: 156